Kolloquium über anwendungsorientierte Statistik
Universität und ETH Zürich
Seminar für Statistik, ETHZ

Kleinräumige geografische Methoden für die Analyse der Todesursachenstatistik

Dr. Matthias Bopp, Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich

6. Mai 1999, 16.15 - ca. 17.30
Hauptgebäude der Universität, Hörsaal E 18

Abstract

Die Analyse regionaler und lokaler Unterschiede in der Häufigkeit von Krankheiten und Todesursachen hat eine lange Tradition. Dazu wurde eine Vielfalt von Methoden entwickelt, die je nach Fragestellung und geografischer Auflösung der Daten unterschiedlich brauchbare Ergebnisse liefern. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich - neben datenbedingten methodischen Schwächen - durch die meist kleinen Fallzahlen, die Heterogenität der geografischen Untersuchungseinheiten und durch Zähler-Nenner-Probleme.

In der Schweiz ist die Todesursachenstatistik im Gesundheitsbereich die einzige flächendeckende langjährige Datenquelle mit kleinräumiger geografischer Information. Anhand von praktischen Anwendungen soll hier eine einfache statistische Methode vorgestellt werden, die den hohen geografischen Detaillierungsgrad der Schweizer Sterbedaten auszunützen versucht, ohne die datenbedingten Grenzen im Informationsgehalt aus den Augen zu verlieren. Am Schluss wird auf absehbare Erweiterungen in der Informationsausschöpfung (z.B. Geocodierung) eingegangen und aus der Perspektive des Anwenders diskutiert, in welchen Bereichen komplexe statistische Methoden sinnvolle Ergänzungen für die Analyse und Interpretation liefern können.


Further information: Christina Künzli, Statistics Seminar of ETH Zurich